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GOLD

Im folgenden Text beschreibe ich einige technische Arbeitsschritte und meine inhaltliche Position zur meiner Arbeit Gold.

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In der Arbeitsserie GOLD vereine ich die Gegensätze von NATUR und KULTUR, CHAOS und ORDNUNG, HIMMEL und ERDE. Im ersten Schritt schütte ich unterschiedlich dicke Farbverläufe auf ein grob, struk-turietes 300g starkes Büttenpapier. Das Papier saugt die farbige Flüssigkeit unterschiedlich auf und beginnt sich an einigen Stellen zu wellen. Ab diesem Zeitpunkt entscheidet zunehmend der ZUFALL wo die Flüssigkeit hinfliesst, wo sie stehenbleibt, wo sie ganz leicht oder bis hin zu dicken, brüchigen Schichten eintrocknet. Ähnlich wie in der Natur, wenn ein See austrocknet, oder am Meer eine starke Flut oder gar ein Tsunami SPUREN hinterlässt. Solche "Planetenstrukturen" kennt man von Satellitenbildern. Im zweiten Schritt, wenn die Anmut der Farbverläufe eine gewisse HARMONIE erreicht hat und man sich in den unendlich scheinenden Strukturen verlieren möchte und "Viele" sagen würden: "wie wunderschön", werden die Werke mit echtem Blattgold abgedeckt. Niemand wird damit die eigentliche "Schönheit" mehr sehen können, nur eine Prägung Ihrer wird wahrnehmbar bleiben und von ihrer früheren Existenz zeugen. Ganz ähnlich wie Satellitenbilder die beispielsweise von längst vergangenen mesopotamischen Siedlungsgeschichten erzählen.

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Wie in der Natur, wenn ein See austrocknet, am Meer eine starke Flut oder gar ein Tsunami Spuren hinterlässt. Solche Planetenstrukturen kennt man von Satellitenbildern.

 

Um die farbigen Werke mit dem Blattgold abzudecken unterteile ich jedes von ihnen in ein Raster, die Felder sind dabei 3,5x3,5cm groß. Für ein Werk mit einer Höhe von 100cm und einer Breite von 70cm schneide ich 560 Blättchen zurecht. Dafür verwende ich Blattgold in drei verschiedenen Tönen: Rosennobel, Dukaten und Mondgold. Die Anordnung der Töne erfolgt unter bestimmten Mustern, die später durch den sich ändernden Lichteinfall wahrnehmbar werden.

Der Einsatz von echtem GOLD in exakter ANORDNUNG zur Überdeckung der chaotischen Farbverläufe stellt den Eingriff des Menschen in die NATUR und die Überlagerung dieser mit von ihm geschaffenen Strukturen nach. Wir Menschen verformen die zufälligen und willkürlichen Verläufe wie sie in der Natur nun einmal vorkommen. Geometrische Formen eignen sich besser um die Natur berechnen und beherrschen zu können. Flüsse werden begradigt, Felder in rechteckige Äcker TRANSFORMIERT, Städte und Gemeinden zum besseren Fassungsvermögen in BLÖCKE eingeteilt.

Unsere KULTURGESCHICHTE ist sehr eng mit dem EDELMETALL Gold verbunden. Mit dem aufkommen erster HOCHKULTUREN hat es an immer stärkerer religiöser und wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Die Schönheit und der Glanz des Goldes wurden zum Kennzeichen der Könige und Götter. Egal ob bei den Ägyptern, den Mayas, den Römern oder im Amerika des 19. Jahrhunderts oder an den heutigen Börsen und Kapitalmärkten, GOLD hatte und hat immer eine mächtige Bedeutung. Dieses edle Metall steht vor allem und das vergessen wir bei all dem Berechnen, Transformieren und Kontrollierbar Machen, für unseren kosmischen URSPRUNG, für die Geburt unseres Sonnensystems, für den Anfang und das Ende von Allem.

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Ausstellungsansicht Art Week Berlin

GOLD

Jungfrau & Stier

 

Acryl Blattgold (Mond, Rosenobel, Dukaten, ab 23 Karat)

auf Büttenpapier

Rahmen platiniert und schwarz gebeizt mit Museumsglas

H 100 cm  x B 70 cm Bildmaß

H 110 x B 85 cm  x T 5 cm Außenmaß

Hochformat, kein Oben oder Unten jede Hängung möglich

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Die KOMPOSITION der von Hand geschnittenen 3,5 x 3,5 cm kleinen Goldplättchen verweist deshalb auch auf die zunehmende MATHEMATISIERUNG und BERECHNUNG der WELT und des UNIVERSUMS durch uns. Das Muster des ARRANGEMENT bezieht sich dabei auf die Spiele SCHACH und auf das chinesische Spiel GO. Diese Spiele werden auf Feldern gespielt, die aus einer festen Anzahl an Kästchen bestehen. Und obwohl die Spielbretter nicht besonders groß sind, können sie dennoch sehr eindrucksvoll das Wesen der UNENDLICHKEIT abbilden. Beim Spiel GO etwa ergeben sich rein rechnerisch mehr ANORDNUNGSMÖGLICHKEITEN der Spielsteine auf den Feldern als das Universum ATOME hat.

Eine weitere von mir angelegte Struktur innerhalb einer Goldformation sind abstrahiert gesetzte STERNZEICHEN. Ich erzeuge sie durch die Verarbeitung unterschiedlicher Goldtöne. Ihre Sichtbarkeit hängt von den jeweiligen Lichtsituationen ab. Gerade in den Sternzeichen, eine Erfindung von uns Menschen zur ORIENTIERUNG am nächtlichen STERNENHIMMEL, lässt sich die SEHNSUCHT der Menschen erkennen in den Weiten des Universums, in der chaotischen ANORDNUNG der glänzenden Sterne seine BESTIMMUNG, oder seinen WEG zu finden.

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Ausstellungsansicht Stillwerk Hamburg

GOLD

Stier

 

Acryl Blattgold (Mond, Rosenobel, Dukaten, ab 23 Karat)

auf Büttenpapier

Rahmen platiniert und schwarz gebeizt mit Museumsglas

H 100 cm  x B 70 cm Bildmaß

H 110 x B 85 cm  x T 5 cm Außenmaß

Hochformat, kein Oben oder Unten jede Hängung möglich

Das Bild der GOLDKÄSTCHEN über dem eigentlichen aus FARBEN enthüllt am Ende den VERLUST eines mächtigen Gegenspielers der Menschheit - unser nächtlicher Sternenhimmel. Meine Werke repräsentieren ZUFALL und ABSICHT, aus dem SPIEL mit diesen Gegensätzen entfalten sie ihre Kraft. Sie greifen die Ideen der OSZILLATION von Max Ernst und die des Drip Paintings von Jackson Pollock auf und verschmelzen dabei mit der Welt der Fraktalen GEOMETRIE des Mathematikers Benoit Mandelbrot. WILLKÜR und ORDNUNG vereinen sich in ihnen zu einem untrennbaren GEFLECHT, welches für das ewige hin und her zweier Mächte die in KONKURRENZ und ABHÄNGIGKEIT miteinander leben stehen.

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